Der Spinswitcher: Die Lesung

Aquas Literarium

Fünf Jahre nach Drucklegung meines Romans »Der Spinswitcher«, passierte etwas unerwartet Erfreuliches: Claudia Hackel schrieb mich an. Sie hatte sich unter ihrem Künstlernamen Aquamarin bei dem Independent-Sender radioemergency.de mit Aquas Literarium einen Namen als hervorragend live vorlesende Literaturkennerin gemacht. Bis dato zählten klassische Stoffe von Kurt Tucholsky zu ihrem Repertoire, Jules Verne, Edgar Allan Poe, H. P. Lovecraft, oder Rudyard Kipling. Für die Zukunft hatte sie sich vorgenommen, auch aus Werken lebender Autoren vorzulesen.

Claudia Hackel kannte meinen Roman seit er erschienen war. Als ihr das Cover beim Umräumen ihres Bücherschranks wieder in die Hände fiel, fragte sie sich, ob nicht »Der Spinswitcher« geeignet dafür wäre, ihr Vorhaben zu starten.

Ich konnte mich davon überzeugen, wie lebendig Claudia Hackel von ihrer sehr angenehmen Stimme getragen live vorlesen kann und willigte gerne ein.

Mein zweites Interview

Für den Auftakt der Lesung bot es sich an, den Autor selbst zu Wort kommen zu lassen. In mehr als drei Stunden entspannter Unterhaltung, verrate ich diesmal, (siehe auch mein erstes Interview bei CROPfm) – aufgelockert von einigen Musikpausen – um einiges mehr über die Entstehung des Romans, darüber wo seine Schwerpunkte liegen und wie es um meine zukünftigen Pläne als Autor bestellt ist.

Anstelle einer Autorenlesung

Als Autor fragt man sich natürlich schon, wie sinnvoll es ist, sein Werk in vorgelesener Form kostenlos zur Verfügung zu stellen. Man wünscht sich ja, dass die Interessenten das eBook und das gebundene Buch kaufen. Nun: Dem steht nach wie vor nichts entgegen. Im Gegenteil!

Da ich aber selbst nie Autorenlesungen gehalten habe, ist Claudia Hackels Interview und die folgenden Lesungen bestens geeignet, dies zu kompensieren. Wer Gefallen daran findet und genug Zeit investiert, wird durch Anhören des Interviews eine Idee davon bekommen, wie ich als Mensch ticke.

Die öffentlichen Live-Lesungen bei Aquas Literarium darf man sich als abendfüllende Unterhaltungsprogramme für Freunde der Literatur vorstellen, als pures Kopfkino.

Wer möchte, nutzt sie als fundierte Entscheidungshilfen für den Erwerb der betreffenden Bücher.

Zuhören oder selber lesen?

Claudia Hackel ließt sehr aufmerksam und umsichtig. Es ist ein Genuss ihr zuzuhören. Sie erweckt den Stoff auf ihre eigene, ganz persönliche Art zum Leben. Für mich als Autor ist das sehr inspirierend. Es erinnert mich an die Fernsehshow »Sing meinen Song«, in der gestandene, kreative Musiker die Lieder der anderen geladenen Künstler durch individuelle Interpretation, Stil, Arrangement und Rhythmus zu ihren eigenen machen. Gelegentlich treffen sie meinen Geschmack damit besser als die Originale.

Deshalb bin ich mir sicher, dass jeder Leser eines Buches die angebotenen Zeilen auf ganz spezielle Art betont und gewichtet, individuelle Empfindungen dabei hat, was zu unterschiedlichen Bildern und Überlegungen führt. Wenn man erkannt hat, dass einem ein Stoff zusagt, lohnt es sich also immer, das Buch auch mit eigenen Augen zu lesen.

Wer das nicht vorhat, wird dennoch spätestens nach Abschluss der Lesung in der Lage sein, auf amazon.de eine Rezension zu verfassen, die dem Roman »Der Spinswitcher« gerecht wird. Das würde diesem und weiteren meiner Projekte sehr helfen. Vielen Dank im Voraus dafür.

Ein Literarium-Special auf Radio-Emergency: Keine Lesung, sondern ein Gespräch mit Matthias Töpfer, dem Autor des Romans “Der Spinswitcher”. Wir plaudern über seinen Roman, wie es dazu kam, welche Ideen ihn inspirierten und auf welche Reise sich sein Held begibt. DJ Bagga ist unser Host und sorgt für die passende Musik dazu.

Das Ganze beginnt in London mit einer Postbotin, die ihren Liebsten vermisst. Dann folgt eine Rückblende und wir finden uns in Melbourne wieder. In einem Institut für Gehirnforschung, an dem der Professor Aldo Effetti an außergewöhnlichen Dingen forscht. Und auf einmal ändert sich alles in seinem Leben. Forschungsprojekt zerstört, Daten gelöscht, Arbeitsplatz weg, Frau weg, Haus weg, Motorräder weg, Geld weg, er wird verfolgt und ist auf der Flucht. Bloß warum? Industriespionage oder etwas ganz anderes …?

Aldo Effetti ist auf der Flucht und will Australien verlassen. Und dies über den Seeweg mit einem Frachter seines Freundes Elmar Valet. Doch zunächst muss er das Schiff pünktlich erreichen. Ein dreirädriger Piaggio zum E-Mobil getunt, ist das richtige Gefährt um schnell durch den Hafen zu kommen. An Bord der Anomalon lernt Aldo die unterschiedlichsten Typen von Seeleuten kennen. Und nicht zuletzt die attraktive Maschinistin Stephanie Viper …

Aldo und Stephanie kommen sich an Bord näher, doch geraten sie in ihren Meinungen über Telepathie, Astrologie und alternative Heilmethoden schnell wieder aneinander. Dabei liegen ihre Ansichten nicht wirklich weit auseinander. Als der Angriff der somalischen Piraten auf Ihr Schiff erfolgt, kämpfen sie alle gemeinsam und erfolgreich. Die Schiffsreise in Richtung England geht weiter …

Aldo und Stephanie sind weiterhin auf der Anomelon auf hoher See, diskutieren viel über gesellschaftskritische Themen, geraten sich in die Haare, versöhnen sich wieder – bis es schließlich zum endgültigen Bruch kommt. Ohne das Stephanie es mitbekommt, erhält Aldo mit Hilfe des Skippers und Freundes Elmar Valet eine neue Identität, mit der er in London einen Neuanfang wagen kann. Die Anomelon, in Melbourne gestartet, erreicht endlich England.

Melbourne liegt hinter uns. Aldo Effetti ist in London gelandet und 13 Wochen später geht die Story weiter in einem Pub. Kleine Überwachungsdrohnen im Pub sorgen für Aufruhr, Entsetzen und Tod. Aldo plant die Welt zu verändern und arbeitet mit großem Engagement an seiner neuen Firma, Sublimasoft Systems, mit der er Apps auf den Markt bringt, die ganze Leben umkrempeln können und auch der Politik eine neue Ausrichtung geben. Er hat eine Möglichkeit erschaffen, das Schicksal zu beeinflussen … auch das seine?

Ruth Oasis und Noah Savant (der eigentlich Aldo Effetti heißt) lernen sich kennen und kommen sich näher. Die Finde-deinen-Lebenspartner-App funktioniert also bestens. Und Stephanie Viper, die ehemalige Geliebte von Aldo (oder jetzt Noah), wird in Melbourne entführt, um über Aldo Effetti Auskunft zu geben. Es sieht so aus, als wären die großen Geheimdienste hinter ihm her. Steph verbündet sich mit ihnen, weil auch sie Aldo Effetti stoppen will. Seine Weltveränderungsabsichten finden nicht ihre Zustimmung. Doch Noah und Ruth genießen erstmal ihr neues noch junges Glück.

Ein verheerendes Update setzt eine dramatische Entwicklung in Gang. Aldo Effetti oder Noah Savant fliegt auf und eine Anti-Terror-Einheit rückt ihm auf den Leib. Die Eingangstür zu seiner Wohnung wird gesprengt und Noah bleibt nur der Rückzug. Nicht ohne vorher seine Rechner zu zerstören und eine ganz ungewöhnliche Waffe einzusetzen: gelbe Gummibärchen. Er flieht durch den Untergrund von London auf einem Motorrad, legt einen hollywoodreifen Stunt hin und kommt um Haaresbreite noch einmal davon. Lakritz ist ihm dabei behilflich …

Noah Savant ist weiter auf der Flucht vor sämtlichen Geheimdiensten, erzeugt medizinballgroße Tomaten, Zucchinis wie Torpedos und auch eine ganze Hütte voll rosa Zuckerwatte mit Himbeergeschmack und kann so immer wieder entwischen. Doch die magischen PSi-Granaten sind aufgebraucht. Sein Wiedersehen mit Stephanie Viper ist auch eher unerfreulich zu nennen. Allmählich wird ihm klar, dass es kein Entrinnen gibt. Noah verschenkt sein ganzes Geld und stellt sein Wissen opensource. Und jetzt …?

Das große Finale beginnt: Noah Savant, der sich jetzt wieder Aldo Effetti nennt, lebt in einer Gruppe von Obdachlosen auf der Straße mitten in London. Er lernt, wie man sich einen Schlafplatz sucht, wo man duschen kann und wie man sich mit Alkohol warm trinkt. Auch in seiner neuen Umgebung oder Community erzählt er von seinen Erfolgen, wird der Professor genannt, doch eigentlich glaubt man ihm kein Wort. Es geht ihm auch hier so, dass er sich Diskussionen stellen muss. Dennoch wollen alle “Kollegen” ihm helfen seine Botschaft bzw. sein Wissen in die Welt zu tragen. Und das gelingt auch … mittels eines Weltmeister-Boxkampfs … Und dann tauchen Stadttauben auf … künstlicher Art … und das Ganze nimmt ein dramatisches Ende. Dennoch: Das Wissen von Aldo Effetti, dem australischen Gehirnforscher, gelangt ab sofort in die ganze Welt. Endlich.

Heute Abend sprechen wir noch einmal mit Matthias Töpfer dem Autor der heiter-ironischen Dystopie “Der Spinswitcher” über die vergangenen Live-Lesungen, seinen Roman, seine Pläne … und das Ganze auch ein wenig mit Community-Talk. Hört mal rein … Das Lese-Projekt “Der Spinswitcher” kommt mit dieser Sendung zu seinem Ende.

Die den Links beigefügten Texte stammen von Claudia Hackel, alias Aquamarin, die Moderatorin und Vorleserin in Aquas Literarium. Aquas Literarium auf radioemergency.de findet je nach Sendeplan am Freitag Abend ab 20:00 statt.